Strategie-Workshop mit Lego® Serious Play® (LSP)

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Juli 3, 2020
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Beim Strategieworkshop geht's ans Eingemachte: Kritische Themen, zukunftsweisende Entscheidungen. Warum, also bitte, sollten wir gerade hier Lego-Steine auf den Tische bringen?! Es gibt viele gute Gründe. Der wichtigste aus meiner Sicht: Mit LSP gelingt es leichter, einen ehrlichen Diskurs zu führen. Dadurch entstehen frische Perspektiven und bessere Ergebnisse, die obendrein belastbar sind.

Konzeption des Strategie-Workshop

Aber fangen wir am Anfang an, damit Sie sich vorstellen können, wie ein Strategie-Workshop mit Lego® Serious Play® abläuft. Entscheidend für die Konzeption sind Startpunkt und Ziel (genau, wie bei jedem anderen Workshop auch). Wir zerlegen den Weg in passende Schritte (ja genau, wie bei jedem anderen Workshop auch) und nutzen LSP für den kritischen Schritt (das macht den Unterschied). "Kritisch" in dem Sinne, dass wir entweder Divergenzen oder Unklarheiten vermuten. Wenn wir beispielsweise wissen, dass Teilnehmende den Markt oder eine Problematik sehr unterschiedlich bewerten, nutzen wir die Lego® Serious Play®-Methode für die Markt- bzw. Problemanalyse. Gehen wir hingegen davon aus, dass sich die Teilnehmenden über die Problematik und vielleicht sogar schon die Lösung weitgehend einig sind, aber große Bedenken im Hinblick auf die Umsetzung haben, dann setzen wir Lego ein, um Hürden und Chancen der Implementation zu betrachten. Kurzum: Lego wird am besten für Fragestellungen eingesetzt, bei denen eine ernsthafte, differenzierte und fokussierte Diskussion von Nöten ist.

Vielfältige Meinungen auf den Tisch bringen

Anders als bei üblichen Diskussion, drücken die Teilnehmenden bei einem Strategie-Workshop mit Lego® Serious Play® ihre Gedanken nicht sprachlich, sondern visuell und haptisch aus: Sie bauen, was sie denken. Das folgt einer klaren Struktur. Nehmen wir das Beispiel einer strittigen Initiative.

  1. Individuelle Perspektiven
    Im ersten Schritt baut jede:r Teilnehmende seine oder ihre Ansicht in Form eines oder mehrere Lego-Modelle. Im genannten Beispiel bauen sie etwa zunächst unstrukturiert alles, was ihnen im Hinblick auf die geplante Initiative Bauchschmerzen bereitet. Es gibt klare Fragestellungen und strikte Zeitvorgaben, was allen ungemein hilft, sich auf's Wesentliche zu konzentrieren.
  2. Verständnis aller Sichtweisen
    Im zweiten Schritt werden die Modelle vorgestellt, Nachfragen zum Verständnis sind erwünscht. Dadurch entsteht sehr schnell Klarheit über die vielfältigen Perspektiven. Die Teilnehmenden sind regelmäßig überrascht, wie differenziert und verständlich ein ansonsten abstrakter Gedanke durch Lego-Metaphern ausgedrückt und mitgeteilt werden kann. Anders als bei Bullet-Points wird wirklich klar, was gemeint ist.
  3. Neue Perspektiven
    In einem strukturierten Prozess führen die Teilnehmenden dann Schritt für Schritt ihre Elemente zu einem gemeinsamen Modell zusammen. Der Diskussionsstand ist jederzeit als physisches Abbild auf dem Tisch. Das hilft, den Fokus zu bewahren. Außerdem lässt sich das gemeinsame Modell modifizieren und ergänzen, bis eine umfassende Perspektive erzielt ist. Oft werden zuvor verborgene Zusammenhänge und Wichtungen deutlich.

Weiter zur Strategie-Umsetzung

Was ist jetzt erreicht? Ein neues, gemeinsames Verständnis der Situation. Immer ergeben sich daraus Ansatzpunkte, die zuvor keiner auf dem Schirm hatte. Das ist unschätzbar viel Wert und bewahrt mit Sicherheit davor, vorschnell Maßnahmen zu definieren, die sich dann drei Monate später als ungeeignet erweisen und das gesamte Vorhaben ins Wanken bringen. "Uns passiert so etwas nicht". Seien Sie ehrlich, hat sich dieser Gedanke gerade angeschlichen? Klar... geht uns allen so. Und doch ist das voreilige Entwickeln von Lösungen einer der häufigsten - und teuersten - Fehler beim Strategie-Workshop.

Haben wir jedoch eine differenzierte Sicht der Dinge erarbeitet, können wir guten Gewissens zur Lösungsfindung und Planung übergehen. Wir entwickeln Handlungsmöglichkeiten - wobei je nach Bedarf und Kontext eventuell Methoden aus der Kreativitäts- und Komplexitäts-Toolbox zum Einsatz kommen. Die Lego-Landschaft bleibt eine wertvolle Orientierungshilfe. Schlussendlich dürfen die guten alten Post-its nicht fehlen und am Ende steht an der Wand ein Strategieplan mit Todos und allen Details, die man braucht, um rasch in die Umsetzung zu gehen. Was darauf steht, ist anders als das, was ohne Lego-basierte Auseinandersetzung dort gestanden hätte. Bestimmt ist es der Situation angemessener, praktikabler, zielführender. Ich wette drauf.

Vorteile von Lego® Serious Play® beim Strategie-Workshop

Wie gut die Lego® Serious Play®-Methode bei einem Strategie-Workshop funktioniert, habe ich oft genug erlebt, ebenso wie zahlreiche Kolleg:innen und Unternehmen. Fragen Sie mal rum. Die wichtigsten Vorteile in Kürze:

  • Ehrliche Meinungen
    Durch den Start mit Einzelmodellen schlagen wir dem Gruppen-Bias ein Schnäppchen. Die intuitive, "handgesteuerte" Ausdrucksweise hilft ebenfalls, ans Licht zu bringen, was wir wirklich meinen. Manchmal entdecken wir es auf diese Weise erst selbst.
  • Klarheit
    Die Lego-Metaphern helfen uns, Komplexes und Abstraktes auszudrücken - und tatsächlich zu verstehen. Wir Menschen sind Erzähl-Wesen. Was uns wirklich wichtig ist, drücken wir in Form von Geschichten aus. Bullet-Points schaffen das einfach nicht. Wir schauen sie an, nicken - und jede:r hat etwas anderes verstanden. Deshalb bleiben unterschiedliche Sichtweisen oft unentdeckt (bis sie dann zwei Wochen nach dem Workshop aufpoppen).
  • Tragfähige Lösungen
    Der Prozess bringt Zusammenhänge und Ansatzpunkte ans Licht, die zuvor keiner auf dem Schirm hatte. Das, was auf Grundlage eine solchen, gemeinsam entwickelten Verständnisses, entwickelt und entschieden wird, tragen dann auch alle mit. Eine bessere Basis für erfolgreiche Umsetzung gibt es nicht.

"Das sind erstaunliche Ergebnisse! Wir hatten nicht damit gerechnet, so viel zu erreichen. Und noch nie ist die Zeit bei einem Workshop so schnell vergangen."


Mehr Info

Fotos: Falko Wübbecke

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