Innovationskultur: Das geht!

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Januar 10, 2022
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In wenig vorhersehbaren Zeiten wissen Mitarbeitende oft schneller und besser, was ein Unternehmen braucht. Trotzdem werden sie oft nicht gehört - oder gar befähigt, etwas zu bewegen. Warum nur? Entweder, es fehlt an Mut zur Innovationskultur oder... es mangelt an geeigneten Methoden.

Die Herausforderung des Dschungels

Eine Organisationskultur ist so vielschichtig und dynamisch wie ein Dschungel. Sie lässt sich nicht zentral steuern und linear planen. Fördern lässt sie sich hingegen schon – durch eine Vielzahl kleiner Schritte, die dezentral entwickelt und getestet werden. Das mag unkonventionell klingen und steht im Widerspruch zu dem, was viele Innovationsberater verkaufen - aber die Logik ist bestechend. Die Erfahrung auch. Je nach Studie gehen 70 bis 90% aller Kulturprojekte den Bach runter. Nicht zuletzt, weil wir gern so tun, als könnten wir eine Kultur eben doch so planen wie einen Zoo: Wir definieren Ziele und Maßnahmen, die uns sicher zum Ziel führen sollen... und dann kommt es irgendwie anders. Wie im Dschungel wirken so viele Faktoren auf so komplexe Weise zusammen, dass niemand die Wirkung einzelner Maßnahmen vorhersehen kann. Lassen Sie sich davon nicht abschrecken!

Schritt 1: Grobe Richtung festlegen

Denn die gute Nachricht ist: Wir müssen Innovationskultur-Vorhaben gar nicht durchplanen bis zum Schluss. Das spart eine Menge Zeit. Und Buzzwords. Wir müssen nur starten. Dafür benötigen wir ein gemeinsames Verständnis der gewünschten Richtung, eine Art Kompass für den Dschungel. Das lässt den nötigen Freiraum, die beste Route zu wählen, je nachdem, was uns unterwegs begegnet.

Schritt 2: Das 'Hier und Jetzt' erfassen

Dann müssen wir verstehen, was die kulturelle Landschaft aktuell bestimmt. Denn die derzeitige Situation legt fest, was jetzt möglich ist - und was nicht. Weite Schluchten, die über viele Jahre hinweg entstanden sind, lassen sich nicht einfach überspringen. Und neue Brücken, die anderswo kürzlich erst entstanden sind, könnten hilfreich sein für unseren Weg...

Die spannende Frage ist: Wie findet man heraus, was die Innovationskultur in einer Organisation bestimmt? Wo Kreativität gedeiht oder erstickt? Wo ungenutzte Chancen und strukturelle Hürden für Innovation liegen? Einfach ist das nicht. In Fokus-Gruppen äußern Menschen selten, was sie wirklich denken, Einzelgespräche sind in großer Zahl sehr aufwändig, und Fragebögen sind (fast) nutzlos - u.a. weil die abgefragten Bereiche schon vor der Umfrage feststehen. Das ist genauso (wenig) hilfreich, wie das Zählen ausge­wähl­ter Pflanzen und Tiere im Dschun­gel. Am Ende hat man eine Menge Daten in vordefinierten Kategorien – und trotzdem keine Ahnung, was die Landschaft prägt. Wer's wirklich wissen will, braucht eine Methode, die die Erkenntnistiefe von individuellen Erzählungen mit der quantitativen Auswertbarkeit von Fragebögen verbindet. Der Sensemaker® ist genau das.


Sensemaker®: Neue Methode zur Datenerhebung

Die von Dave Snowden und seinem Team (The Cynefin Company) entwickelte Methodik nutzt Narrative, kurze Erzählungen alltäglicher Erlebnisse, um das kollektive Wissen in Organisationen zu erfassen und zugänglich zu machen. Über eine intuitive Nutzeroberfläche teilen Mitarbeitende ihre Erfahrung zu einer bewusst offen formulierten Einstiegsfrage und qualifizieren ihren Beitrag anschließend selbst. Ein übergreifende, quantitative Auswertung zeigt - weitgehende hypothesefrei - welche Themen die Wirklichkeit in dieser Organisation zu diesem Zeitpunkt bestimmen. Das lässt sich mit klassischen Fragebögen nie erreichen.

Denn unser Wissen steckt in Erzählungen. Nicht in Checkboxen.


Schritt 3: Viele kleine Initiativen starten

Die Ergebnisse einer Sensemaker®-Befragung liefern eine wertvolle Ausgangsbasis für die ersten Schritte zur Stärkung der Innovationskultur. Anhand des Materials können Teams konkrete, kreative Vorschläge entwickeln. Im obigen Beispiel könnten sie etwa einen Suchtrupp losschicken, um Routen zur Umgehung der Schlucht zu finden, parallel den Aufbau einer neuen Brücke initiieren - und dabei die Unterstützung derjenigen einholen, die in einem anderen Bereich der Organisation gerade mit Erfolg ein Brückenprojekt beendet haben. Entscheidend ist, das zu tun, was jetzt möglich und im Lichte der gesammelten Informationen plausibel ist. Und weil wir im Dschungel eben nie so genau wissen, was passiert, ist es besser, viele kleine Initiativen zu starten und konsequent zu verfolgen, was geschieht, als mit viel Aufwand ein umfassendes Maßnahmen-Paket zu starten, dessen Wirkung völlig offen ist. Natürlich werden bei vielen Projekten Fehlschläge dabei sein - aber die sind zu verkraften, eben weil sie klein sind, und können sogar nützlich sein, weil sich daraus lernen lässt. Wenn es gelingt, einen solchen Prozess des "Wandels in kleinen Schritten" aufrechtzuerhalten, ist ein Scheitern des Gesamtvorhabens fast unmöglich.

Innovationskultur: Mut sammeln und loslegen

Die erstaunliche Schlussfolgerung ist: Sobald man die komplexe Natur eines Kulturprojektes akzeptiert, wird's leichter. Der Druck, 'den großen Wurf' zu schaffen, verschwindet. Alles, was man braucht, ist der Mut zum ersten Schritt. Alles weitere folgt beim Gehen.


Haben Sie den Mut? Wollen Sie's wissen?

Alle Mutigen und Neugierigen können jetzt mit wissenschaftlicher Begleitung eine neue Methode testen, um zentrale Aspekte Ihrer Organisationskultur ans Licht zu bringen und nötige Entwicklungen anzustoßen. Die Ergebnisse liefern eine wertvolle Navigationshilfe - egal, ob Sie frisch starten oder Ihre bisherigen Initiativen zum Aufbau einer Innovationskultur ergänzen wollen.

Praktisch funktioniert es überraschend einfach. 
Wie genau, erläutern wir gern mündlich.


Mehr Info & Lesetipps

  • Interessiert? Dann gleich Kontakt aufnehmen.
  • Wissenschaftlicher Partner für dieses Projekt: Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW), Team Innovationsakzeptanz
  • Mehr über Sensemaker®, einen völlig neuen Ansatz zur Datengewinnung: The Cynefin Company & Sensemaker®
  • Kamingespräch mit Dave Snowden über Sensemaker® im Kontext von Kultur-Projekten: Video

Foto: Chris Abney on Unsplash
Zum Inhalt: Viele Gedanken beruhen auf der Arbeit von Complexity Pioneer Dave Snowden

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